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- Der Erste Weltkrieg 1914–1918
Gründe für das Ende des Krieges
Der Erste Weltkrieg endete mit dem Waffenstillstand am 11. November 1918, der die Kampfhandlungen zwischen den Mittelmächten und den Westmächten, der Entente, beendete.
Ein Krieg endet normalerweise, wenn eine Seite nicht mehr weiterkämpfen kann. In dieser Situation befand sich das Deutsche Reich 1918, nachdem im April 1917 die USA in den Krieg eingetreten waren, die die deutsche Frühjahrsoffensive 1918 gescheitert war und der wichtigste Verbündete Österreich-Ungarn den Krieg nicht mehr fortsetzen konnte und um einen Waffenstillstand bat.
Darüber hinaus war die wirtschaftliche und soziale Situation in Deutschland katastrophal, da die Bevölkerung unter Versorgungsengpässen, Hunger und Seuchen litt. Die politische Ordnung im Deutschen Reich brach zusammen, als die Matrosen in Kiel am 3. November 1918 meuterten und eine revolutionäre Bewegung auslösten, die zur Absetzung von Kaiser Wilhelm II. und zur Ausrufung der Republik am 9. November 1918 führte.
Bereits im Jahr 1914 mit dem Scheitern des Schlieffen-Plans war klar, dass das Deutsche Reich den Krieg nicht mehr gewinnen kann. Dazu kam der durch das Deutsche Reich selbst provozierte Kriegseintritt Großbritanniens und der USA, die wirtschaftlich und militärisch über deutlich höhere Ressourcen verfügten als die Mittelmächte. Der Krieg hätte aber auch nicht in einer totalen Niederlage für das Deutsche Reich enden müssen, wenn es zu einem Verständigungsfrieden gekommen wäre und die OHL nicht bis zuletzt an einem Siegfrieden festgehalten hätte. Dazu kommen Fehleinschätzungen und strategische Fehlentscheidungen (siehe Video unten ab 2:46′).
Ein Verständigungsfrieden ist ein Friedensvertrag, der auf der Grundlage von gegenseitigem Einverständnis und Kompromissen zwischen den Kriegsparteien geschlossen wird. Beide Seiten müssen von ihren Maximalforderungen bzw. Maximalzielen abrücken.
Das Gegenteil eines Verständigungsfriedens ist ein Siegfrieden, der von der Siegermacht erzwungen wird, die auf ihren Maximalforderungen bzw. Maximalzielen beharrt. Die Siegermacht hat dann die Möglichkeit, die Friedensbedingungen zu diktieren, weswegen auch von einem Diktatfrieden gesprochen wird. Die Siegermacht hat so zum Beispiel die Möglichkeit, dem Gegner ihre gesamten Kriegskosten als Reparationen aufzuerlegen. Beispiele sind der Frieden von Frankfurt 1871 und der Frieden von Brest-Litowsk 1918.
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