Österreich-Ungarn erklärt Serbien den Krieg.
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Die Juli-Krise
Am 28. Juni 1914 erfolgt das Attentat auf den österreich-ungarischen Thronfolger Franz-Ferdinand und seine Frau Sophie Chotek von Chotkowa. Am 4. August 1914 sind alle europäischen Großmächte in den Krieg involviert. Die Ereignisse, die zu dieser Entwicklung geführt haben, werden auch unter dem Begriff Juli-Krise zusammengefasst.
Chronologischer Verlauf der Juli-Krise
Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Franz-Ferdinand und seiner Frau in Sarajewo durch serbische Nationalisten.
Franz Joseph I. wendet sich an Wilhelm I. und unterstellt dem serbischen Staat die Planung des Attentats.
Das Deutsche Reich versichert Österreich-Ungarn zunächst mündlich, dann schriftlich durch den der deutschen Unterstützung für alle Maßnahmen, die Österreich gegen Serbien für angemessen halte (sog. “Blankoscheck”).
Das österreichisch-ungarische Außenministerium erhält einen Bericht, dass es keinerlei Hinweise auf eine Beteiligung des serbischen Staates an dem Attentat geben.
Aufenthalt der französischen Regierung in St. Petersburg, wobei Russland Garantien Frankreichs für ein mögliches Eingreifen auf dem Balkan zugunsten Serbiens und gegen Österreich-Ungarn erhält.
Österreich-Ungarn stellt Serbien ein Ultimatum, das unter anderem die Bestrafung der Attentäter und die Beteiligung österreichischer Beamter an der Untersuchung verlangt.
Russland erklärt in Absprache mit dem französischen Ministerpräsidenten, keine Verletzung der Souveränität Serbiens akzeptieren zu können.
Russland sichert Serbien in einem Telegramm eine Schutzgarantie zu.
Serbien akzeptiert die Forderungen Österreichs-Ungarn weitgehend, lehnt aber Beteiligung österreichischer Beamter am bei den Ermittlungen als Verletzung seiner Souveränität ab.
Österreich-Ungarn bricht die diplomatischen Beziehungen zu Serbien ab und beginnt mit der Teilmobilmachung.
Österreich-Ungarn berichtet (wahrheitswidrig) nach Berlin, dass Serbien das Ultimatum abgelehnt habe. Berlin drängt daraufhin auf einen rasche Kriegserklärung.
Russland beginnt mit der Teilmobilmachung seiner Armee.
Deutschland droht Russland, im Falle einer Fortsetzung der Mobilmachung ebenfalls mit der Mobilmachung zu beginnen.
Russland führt die Generalmobilmachung des Heeres durch.
Das Deutsche Reich stellt Russland ein Ultimatum, dass es binnen 48 Stunden nach der russischen Generalmobilmachung mit der eigenen Mobilmachung beginnen werden.
Das Deutsche Reich stellt an Frankreich eine auf 18 Stunden befristet “Anfrage”, ob Frankreich sich im Falle eines russisch-deutschen Krieges neutral verhalten werde.
Das Ultimatum läuft ab, das Deutsche Reich erklärt Russland den Krieg.
Frankreich beginnt mit der Generalmobilmachung, ohne die Frist für die deutsche “Anfrage” abzuwarten.
Erster Kriegstag, deutsche Truppen ziehen gemäß Schlieffen-Plan an die belgische Grenze und rücken in Luxemburg ein.
Großbritannien erklärt, die der Einmarsch in Belgien würde den casus belli darstellen und verpflichtet sich, die Souveränität Belgiens zu wahren.
Das Deutsche Reich erklärt Frankreich den Krieg.
Großbritannien stellt Deutschland ein Ultimatum.
Deutsche Truppen überschreiten die belgische Grenze.
Belgien drängt das Deutsche Reich noch einmal erfolglos zur Achtung der belgischen Neutralität. Daraufhin erklärt Großbritannien, sich mit dem Deutschen Reich als im Kriegszustand befindlich zu betrachten.
Ergebnis: Der Erste Weltkrieg hat begonnen. Alle fünf europäischen Großmächte sind in den Krieg involviert, Großbritannien jedoch noch nicht aktiv.
Ausführlichere Darstellung, zu britischen Vermittlungsbemühungen:
Wikipedia: Chronologie der Julikrise 1914
Chronologie der Kriegserklärungen:
Info: Kriegserklärungen (DHM)
Drei Videos zum Kriegsbeginn
Tipp: Schau dir auf jeden Fall das zweite Video an.
Der "Blankoscheck"
Der “Blankoscheck” 1914 war die deutsche Zusage, Österreich-Ungarn im Falle eines Krieges gegen Serbien zu unterstützen. Dieser Blankoscheck wurde am 5. Juli 1914 vom deutschen Kaiser Wilhelm II. an den österreichischen Botschafter in Berlin übermittelt, nachdem der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo ermordet worden war. Der “Blankoscheck” ermutigte Österreich-Ungarn, ein hartes Ultimatum an Serbien zu stellen, das zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte.
Aufgabe: Belege diese Aussagen am Wortlaut des “Blankoschecks”. Unten findest du den vollständigen Wortlaut des “Blankoschecks” und eine inhaltliche Einleitung zu den Hintergründen durch den Militärhistoriker Sönke Neitzel.

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