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- Das deutsche Kaiserreich 1871–1918 (under construction)
Deutsche Einigungskriege 1864–1871
Durch drei Kriege, die vom preußischen Kanzler Bismarck mehr oder weniger provoziert worden sind, konnte 1871 das deutsche Kaiserreich nach der kleindeutschen Lösung (ohne Österreich) gegründet werden. Dass diese Kriege provoziert worden sind, lässt sich besonders anschaulich an der Emser Depesche belegen.
Deutsch-Dänischer Krieg 1864
Anlass:
Dänemark versuchte, Schleswig (Teil des Deutschen Bundes), das vom dänischen König regiert wurde, stärker in den dänischen Staat zu integrieren.
Folgen:
1864 besetzen preußische und österreichische Truppen Schleswig. Preußen annektierte das Herzogtum Schleswig, Österreich das Herzogtum Holstein.
Deutscher (Preußisch-Österreichischer) Krieg 1866
Anlass:
Vordergründiger Anlass waren Streitigkeiten bei der Verwaltung der Herzogtümer Schleswig und Holstein zwischen Preußen und Österreich. Tatsächlich ging es darum, welche der beiden deutschen Großmächte die Führungsrolle in einem künftigen deutschen Nationalstaat haben sollte.
Folgen:
Preußen gewann diese Auseinandersetzung in der Schlacht bei Königgrätz in Böhmen (heute Hradec Králové in Tschechien). Preußen annektierte als Folge des Krieges das Königreich Hannover, das Kurfürstentum Hessen, die Herzogtümer Holstein und Nassau sowie die Freie Stadt Frankfurt.
Durch die Niederlage Österreichs wurde der Deutsche Bund aufgelöst und es entstand der Norddeutsche Bund. Der Norddeutsche Bund ist ein deutscher Bundesstaat aus den deutschen Staaten nördlich der Mainlinie und ein Vorläufer des Deutschen Reiches.
Das 1871 gegründete deutsche Kaiserreich ist im Prinzip ein um die süddeutschen Staaten erweiterter Norddeutscher Bund.
Deutsch-Französischer Krieg
Anlass:
1870 war der spanische Thron nicht besetzt und Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, einer katholischen Seitenlinie des preußischen Königshauses, galt als aussichtsreicher Kandidat. Dies hatte zur Folge, dass Frankreich befürchtete, von zwei Seiten von Preußen eingeschlossen zu sein.
Frankreich forderte vom preußischen König Wilhelm I. eine schriftliche Zusicherung, dass Preußen ein für allemal auf den spanischen Thron verzichten würde. Diese Forderung stellte Bismarck in einer in der Presse verbreiteten redigierten Version der Emser Depesche als unverschämt dar, woraufhin Napoleon III. Preußen den Krieg erklärte.
Folgen:
Die Kriegserklärung Frankreichs an Preußen galt dem gesamten Norddeutschen Bund. Auch die süddeutschen Staaten (Baden, Bayern, Hessen-Darmstadt und Württemberg) schlossen sich an. Letztlich siegten die deutschen Staaten und 1871 wurde der preüßische König Wilhelm I. im Spiegelsaal in Versailles zum deutschen Kaiser gekrönt.
Nicht nur die Gründung des deutschen Kaiserreiches in Versailles stellte eine Demütigung Frankreichs dar, auch die 1871 im Frieden von Frankfurt festgelegte Abtretung Elsass-Lothringens sowie Reparationen in Höhe von 5 Mrd. Goldfranc. Ziel der französischen Außenpolitik war die Rückgewinnung der verlorenen Gebiete (Revanche).
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